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Anlässlich des 140. Jahrestages seit der Geburt des großen bulgarischen Dichters Teodor Trajanov (1882-1945) – als Urheber des bulgarischen Symbolismus etabliert – wird eine Diskussion mit ausgewiesenen Forschern der bulgarischen Moderne stattfinden.
Der Dichter lebte in der Periode 1900 – 1921 in Wien, und in der Tat war seine finster-reißerische, innovative Dichtung von der Wiener Moderne stark geprägt. Seit seiner Rückkehr in Bulgarien (1923) wurde er für Anführer des Symbolismus in Bulgarien erklärt, und nämlich als Hauptrepräsentant dieser Kunstrichtung war er im verschlossenen Literaturkreis "Chiperion" (Hyperion), um die gleichnamige Zeitschrift gegründet, apologetisiert. Inwieweit entspricht aber diese ihm auferlegte Rolle der Realität in der damaligen Literatur, wie verhält sich sein Schaffen zu der bulgarischen Poesie in den ersten drei Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts? Die Figur Teodor Trajanov außerhalb der begeisterten Lobpreisung zu betrachten – wäre überhaupt eine solche Perspektive möglich, und was würde diese Betrachtungsweise ergeben, welche unbekannten Seiten T.-Trajanovschen Werkes würden sich dabei erschließen, welche Literaturfiguren würden sich auch als bedeutsame Akteure erweisen? Ist überhaupt eine andere Hierarchie der Autoren denkbar? Nämlich die immer aktuelle Problematik der Anfänge und der Auswege des bulgarischen Symbolismus wird im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Forums stehen.
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